Das Solinger Familienunternehmen Wüsthof kann auf mehr als 200 Jahre Geschichte zurückblicken. Bereits seit 1814 fertigt die Firma feine Stahlwaren, darunter auch die bei Hobby- und Profiköchen gleichermaßen beliebten Messer. In diesem Artikel erkläre ich, was Wüsthof Küchenmesser ausmacht, berichte Ihnen von meinen Erfahrungen mit Wüsthof Messern im Test und gebe Ihnen Empfehlungen für gute Kochmesser, die Ihre Küchenausstattung bereichern.
Wüsthof – ein Familienunternehmen aus Solingen
Die Geschichte der Messerschmiede
Der Name Wüsthof ist zum ersten Mal 1814 in den Annalen des Herzogtums Berg zu finden. In diesem Jahr gründete Abraham Wüsthof das Familienunternehmen als „Fabrik feiner Stahlwaren“. Bis heute wird Wüsthof als Familienunternehmen geführt, heute in der siebten Generation unter Leitung von Harald Wüsthof und Viola Wüsthof. Der vollständige Name lautet Ed.Wüsthof Dreizackwerk KG – der namensgebende Dreizack ziert auch das rot-weiße Firmenlogo. Der Dreizack, 1895 beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin als Wahrenzeichen eingetragen, steht für die drei Werte, denen sich das Familienunternehmen verpflichtet fühlt: Leidenschaft, Sorgfalt und Perfektion.
Firmensitz der Messerschmiede ist nach wie vor Solingen. Hier unterhält das Unternehmen drei moderne Fertigungsstätten mit insgesamt mehr als 22.000 Quadratmetern. Eine vierte Produktionsstätte, natürlich ebenfalls in Solingen, soll in Kürze dazukommen. Die Küchenmesser des Traditionsunternehmens sind aber nicht nur in Deutschland beliebt, sondern in der ganzen Welt. So stattet die Firma zum Beispiel die Deutsche Nationalmannschaft der Köche mit Messern aus, aber auch die japanische Nationalmannschaft der Köche.
Was zeichnet die Wüsthof Messer aus?
Um ein Wüsthof Küchenmesser herzustellen, sind mehr als 40 Arbeitsgänge notwendig. Das Familienunternehmen setzt dabei auf Chrom-Molydän-Vanadium Stahl. Das Ausgangsmaterial bildet rostfreier Edelstahl. Hinzu kommt ein Kohlenstoffanteil von 0,5%, der den Messern ihre besondere Härte verleiht. Die fertigen Küchenmesser erhalten eine Legierung mit Chrom und Molybdän, um sie noch widerstandsfähiger gegen Rost zu machen. Der Chromgehalt beträgt 15%. Vanadium soll die Zähigkeit und Festigkeit der Klingen erhöhen, damit sie sich weniger abnutzen.
Das beidseitig geschärfte Klingenblatt besteht aus einem einzigen Stück Stahl, die Klingen werden beidseitig geschliffen. Die Härte beträgt 58 Rockwell. Die Verdichtung zwischen Messerklinge und Griff, der sogenannte Kropf, zeigt an, dass das Messer geschmiedet ist. Der Griff wird mit rostfreien Nieten befestigt. Die Wüsthof Küchenmesser schließen ihren ergonomischen Griff mit einem Handschutz ab, der verhindert, dass das Messer beim Schneiden aus der Hand rutscht.
Wüsthof Messer im Praxis-Test
Wüsthof fertigt Küchenmesser in zahlreichen Ausführungen und Serien. Dabei bietet das Unternehmen nicht nur europäische Messer an, sondern auch Küchenmesser nach japanischer Tradition, zum Beispiel Santoku Messer. Im Test schneidet das Santoku aus der Wüsthof Classic Linie* für Feldtyp (Value) fehlt. mit guten Ergebnissen ab und bewährt sich beim Schneiden, Wiegen und Hacken. Meine Erfahrungen zeigen, dass das Wüsthof Santoku sich im Test nicht hinter japanischen Messern verstecken muss, auch wenn die original japanischen Messer ihre Schärfe auch etwas länger behalten. Dafür ist der höhere Härtegrad vieler japanischer Messer verantwortlich: Während die Wüsthof Messer einen Härtegrad von 58 Rockwell aufweisen, liegt er bei Messern traditioneller japanischer Schmieden oft bei über 60 Rockwell. Das mag zwar wenig klingen, zeigt sich im Praxis-Test jedoch recht deutlich – mehr zur Schärfe und Handhabung der Wüsthof Messer aber weiter unten.
Meine Erfahrungen mit Wüsthof Messern
Ich habe schon einige Wüsthof Messer einem ausführlichen Test in meiner Küche unterziehen können. Meine Erfahrung mit den Messern zeigt, dass das Solinger Familienunternehmen solide Allzweckmesser fertigt, die in der privaten Küche gute Dienste leisten. Die Küchenmesser überzeugen im Test durch gute Schärfe und eine Schnitthaltigkeit, die meiner Erfahrung nach zwar nicht ganz mit japanischen Messern mithalten kann, für den Einsatz zuhause aber in Ordnung ist. Wer nach absolut scharfen und professionellen Kochmessern sucht, ist meiner Meinung nach aber besser mit japanischen Messern beraten.
Die Griffe der Wüsthof Messer liegen meinen Erfahrungen nach tatsächlich gut in der Hand – können für sehr große Hände aber manchmal ein wenig kurz ausfallen. Der Kropf verleiht den Messern durch sein Gewicht eine sehr ausgewogene Balance und sorgt dafür, dass sie sich gut führen lassen. Nachschärfen lassen sich die Wüsthof Messer, falls nötig, leicht mit einem Schleifstein* . Das Nachschleifen von Klingen im Wellenschliff ist dabei naturgemäß etwas aufwendiger, gelingt mit etwas Übung aber auch. Alternativ können Messer mit Wellenschiff aber auch professionell geschärft werden – das bieten beispielsweise Fachgeschäfte oder auch der Hersteller selbst an.
Empfehlungen für Wüsthof Messer
Meine Empfehlung: Wüsthof bietet meiner Erfahrung nach gute Küchenmesser für ambitionierte Hobbyköche zu durchaus bezahlbaren Preisen. Hier finden Sie einige meiner Wüsthof Empfehlungen, die ich Ihnen im Rahmen meines durchgeführten Messer-Tests ans Herz legen möchte.
Hinterlassen Sie einen Kommentar
Wollen Sie an der Diskussion teilnehmen?Feel free to contribute!