Zwilling Messer im Praxis-Test und persönliche Erfahrungen
Die Geschichte des Unternehmens
Nach der Gründung im Jahr 1731 dauert es nicht lange, bis die Zwilling Produkte aus Solinger Produktion in Deutschland an Beliebtheit gewinnen. 1818 eröffnet die Marke ihr erstes Geschäft in Berlin. Ebenfalls im 19. Jahrhundert expandiert das Unternehmen nach Übersee – Zwilling Küchenmesser sind seit 1883 auch in New York erhältlich. Im Jahr 1909 gründet das Unternehmen eine Tochtergesellschaft in den USA.
Im Jahr 1939 erhält Zwilling das Patent für das Eisehärteverfahren. Eisengehärtete Klingen sind extrem schnitthaltig, behalten also lange ihre Schärfe, sind korosionsbeständig und flexibel. Im Jahr 1976 bringt Zwilling erstmals die Vier Sterne Messerserie (****) auf den Markt, bis heute die meist verkaufte Messerserie des Unternehmens. 2008 führt die Firma ihre Kochmesserserie TWIN 1731 ein, die traditionelle mit moderner Formsprache und Funktion verbinden will.
Zwilling stellt aber nicht nur Kochmesser her, sondern auch Küchenscheren, Nagelscheren, Beauty- und Friseurbedarf sowie Kochgeschirr.
Was zeichnet die Zwilling Messer aus?
Die Messerschmiede hat sich ihr eigenes Eisenhärteverfahren patentieren lassen. Eisengehärtete Messer erhalten die Friodur®-Kennzeichnung. Messer mit der Sigmaforge®-Kennzeichnung werden aus einem einzelnen Stück Stahl geschmiedet. Sowohl Hobbyköche als auch Profis schätzen die hohe Schnitthaltigkeit der eisengehärteten Zwilling Messer.
Die ****Vier Sterne Messerserie zeichnet sich zudem durch ihre pflegeleichten und hygienischen Kunststoffgriffe aus. Im Test überzeugten die Küchenmesser dieser Serie bereits Fachjurys und erhielt sowohl im Jahr 1986 als auch im Jahr 1987 Auszeichnungen als beste Messerserie.
Zwilling Messerserien im Praxis-Test
Neben der bekannten und beliebten ****Vier Sterne Serie bietet Zwilling noch viele weitere Messerserien für den alltäglichen Bedarf und für besondere Ansprüche an: Die von US-Messerschmied Bob Kramer gestaltete Euro Stainless Serie überzeugt im Test mit einer extrem hohen Härte von 63 Rockwell – für gewöhnlich weisen deutsche Küchenmesser eine Härte von etwa 58 Rockwell auf. Mit 63 Rockwell bewegen sich die Euro Stainless Messer im Bereich japanischer Küchenmesser. Im Damast-Muster sind die Messer zudem auch optisch äußerst attraktiv. Der Klingenkern besteht aus Pulverstahl.
Die Euro Essentials Serie, ebenfalls von Bob Kramer gestaltet, wurde für den alltäglichen Gebrauch gestaltet und beweist im Test mit einer Härte von 61 Rockwell ebenfalls eine gute Schnitthaltigkeit. Zusammen mit Star-Köchin Cornelia Poletto hat das Solinger Unternehmen zudem die Zwilling Pro Serie mit Klingen aus eisengehärtetem Spezialstahl entwickelt. Insgesamt umfasst das Sortiment aktuell 20 Messerserien. Dazu gehören auch eisengehärtete Haushaltsmesser sowie Steakmesser. Auch Küchenmesser im japanischen Stil bietet Zwilling an, etwa Santoku, Sashimi und Gyuto Messer, die sogar von japanischen Köchen verwendet werden. Meiner Erfahrung nach sind original japanische Messer jedoch immer noch ein wenig schärfer als deutsche Klingen. Für alle, die tatsächlich nach japanischer Tradition kochen möchten, lautet meine Empfehlung daher, sich auch für japanische Küchenmesser zu entscheiden.
Meine Erfahrungen mit Zwilling Messern
Das Solinger Traditionsunternehmen stellt meiner Meinung nach sehr gute Klingen zu fairen Preisen her. Zwilling Messer überzeugen im Test durch eine lange Schnitthaltigkeit, die ein Nachschärfen nur selten nötig macht. Die Klingen der europäischen Kochmesser-Varianten sind scharf, das Sortiment bietet zudem eine breite Auswahl an Messern für alle erdenklichen Aufgaben, die in der Küche anfallen. Die Messer aus der Zwilling Vier Sterne Serie (****) sind meiner Erfahrung nach gute Allrounder, für die ich durchaus eine Empfehlung aussprechen kann. Die von Bob Kramer gestalteten Messer der beiden Euro-Serien sind zwar mit Preisen zwischen 200 und 400 Euro teurer, die höhere Härte führt aber meiner Erfahrung nach zu einem noch geringeren Verschleiß – meine Empfehlung für alle, die gerne und sehr häufig kochen. Als Alternative empfehle ich auch einen Blick auf die Messer von KAI – dieser japanische Hersteller ist ebenfalls für sehr hochwertige und gute Kochmesser bekannt, die ich selbst sehr gerne verwende.
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